Auch wenn Themen rund um Genderidentität in Nadia Beugre?s ku?nstlerischen Arbeiten schon immer eine wichtige Rolle gespielt haben, geht die franzo?sisch-ivorische Choreografin es in "L'Homme rare" noch direkter an. Die Wahrnehmung von ma?nnlichen und weiblichen Ko?rperattributen wird vo?llig durcheinandergebracht, wenn die fu?nf Ta?nzer*innen ihren schwungvollen Gang und ihre geschmeidigen Bewegungen aus der Hu?fte ausfu?hren. Die Choreografie ist von Tanztechniken und -stilen inspiriert, die vor allem das Becken und das Gesa?ss nutzen wa?hrend die Gesichter der Ta?nzer*innen im Verborgenen bleiben. Es entsteht ein Spiel, das die Wahrnehmung von Gender ga?nzlich in Frage stellt und die Zuschauenden ihrem Voyeurismus ausliefert. Mit Verweisen auf Sklavenma?rkte der Elfenbeinku?ste wird L'Homme rare gleichzeitig zu einer Reflexion u?ber die Geschichte des europa?ischen Blicks auf Schwarze Ko?rper und dessen Fortbestehen heute.